ToDi in Australien - Auf dem Bruce Highway nach Airlie Beach (11)
Townsville können wir ganz entspannt verlassen. Unser nächstes Ziel lautet Airlie Beach, das Herz der Whitsunday Islands und bester Ausgangspunkt für Ausflüge aller Art eben dorthin. Die Fahrstrecke ist nicht weit, keine 300 km liegen vor uns.
Wir haben wenig Verkehr, das ist hier nun mittlerweile nicht mehr so selbstverständlich wie im Outback. Man merkt deutlich, dass man sich an der dichter besiedelten Ostküste befindet. Der Bruce Highway ist im nördlichen Queensland in einem eher schlechten Zustand, aber an das langsame Fahren haben wir uns schon lange gewöhnt. Wir fahren vorbei an vielen Zuckerrohrfeldern, passieren viele kleine Dörfer und genießen die herrlich sattgrüne Landschaft. Von Trockenheit ist hier nichts zu sehen. Wir befinden uns in der Regenzeit und in der Tat regnet es fast täglich mindestens einmal ordentlich.
Was wir hier auch sehen: alle paar Kilometer liegt eine tote Schlange auf der Fahrbahn...
Da wir genug Zeit haben, machen wir einen Zwischenstopp in Bowen. Den wenig bekannte Ort erlangte vor einigen Jahren viel Aufsehen, denn er diente als Filmkulisse für das Filmepos "Australia" mit Nicole Kidman und Hugh Jackman. Alle Szenen, die im Film die Stadt Darwin im Norden Australiens darstellen, wurden hier in Bowen, Queensland, gedreht.
Wir wissen nicht genau, wohin und steuern daher erst einmal die Strandpromenade an. Hier finden wir auch Hinweisschilder und entdecken den langen Pier: Wer den Film kennt, wird feststellen, dass hier ist der Pier, an dem Rinder zum Verladen aufs Schiff getrieben werden :).
Das Meer ist überragend - ein unglaubliches Türkisblau, ein herrlicher Anblick.
Bowen ist eine sehr hübsche Stadt und wir bummeln eine Weile rum, bis es uns zu heiß wird.
An einer Tankstelle holen wir uns noch einen Flat White und ... das haben wir hier mittlerweile sehr gern: Ein Croissant, mit Schinken und Käse gefüllt und nochmal warm aufgebacken. Juhuuuu. Diesmal ist das Stück aber so heiß, dass wir es erstmal an die Klimaanlage halten und abkühlen lassen :)
Gut gestärkt gehts weiter.
Bald erreichen wir Airlie Beach - und hier sind mitten in einem Urlaubsparadies.
Unser Campingplatz liegt etwas außerhalb, so dass wir schon bei der Durchfahrt viel von dem kleinen Städtchen sehen. Mitten im Grün, eine sehr schöne Anlage mit Pool, den wir am Nachmittag auch gleich noch nutzen.
Hier bleiben wir 3 Nächte.
Am nächsten Tag fahren wir mit dem Camper - weil der laut Fahrplan angekündigte Bus nicht kommt - nach Airlie Beach rein. Am Hafen gibt es viele Parkplätze und wir laufen den Rest in Richtung Lagune.
An der Ostküste gibt es in vielen Städten kostenlose Schwimmbäder - wunderschön angelegt als Lagunen - nutzbar für alle Altersklassen. Da die Strände in der meisten Zeit des Jahres aufgrund der hochgiftigen Quallen nicht nutzbar sind, hat die Bevölkerung doch das beste Badevergnügen.
Wie auch die Parks sind die Anlagen wunderschön, sehr gepflegt, sehr sauber, mit Badeaufsicht, sanitären Anlagen, es ist einfach der Hammer und das auch noch kostenlos!!!
Wir verbringen fast den ganzen Tag in der Stadt, hier herrscht absolute Urlaubsstimmung.
Abends kommen wir mit einem australischen Ehepaar ins Gespräch, die aus der Nähe von Sydney kommen. Sie bleiben bei uns stehen, wir haben wieder mal unsere Minilichterkette auf dem Tisch, die sie ganz toll finden. Begeistert hören sie uns zu, als wir von unserer Reiseroute berichten und erzählen auch ihrerseits von vielen Urlauben, von denen etliche sie schon nach Europa geführt haben.
Am nächsten Tag gibts Abwechlsung.
Wir werden morgens abgeholt und zum Hafen gebracht: für heute haben wir einen Ausflug zu den Whitsunday Islands gebucht.
Die Whitsunday Islands ist eine Ansammlung von vielen kleinen Inseln mitten im Great Barrier Reef und bieten viele Schnorchel- und Tauchgelegenheiten. Es ist ein absolutes Naturparadies und unbedingt einen Ausflug wert.
Wir haben ein Riesenglück mit dem Wetter. Beste Sicht, strahlend blauer Himmel, ruhiges Meer... der Tag ist unglaublich schön.
Am Hafen bekommen wir Anzüge verpasst: sogenannte Stinger-Suits. Ohne die dürfen wir nicht ins Wasser, wg. der Quallen. Ein große Gruppe von Menschen wird auf drei Schnellboote verteilt. Bis wir alle in unseren Suits stecken, gibt es schon viel Gelächter.
Unsere Guides sind gut drauf und wir haben viel zu Lachen.
Bald erreichen wir unseren ersten Schnorchelspot. Bis auf eine Probe vor längerer Zeit mit so einer Schnorchelmaske, mit der ich überhaupt nicht klarkam, hab ich das noch nie gemacht und bin tödlich aufgeregt. Wir gehen da jetzt mal nicht weiter drauf ein. Irgendwann klappts, bis dahin hat Toni viel zu Lachen :). Ich bin schwer beschäftigt, Taucherbrille, Schnorchel und Gopro unter einen Hut zu kriegen. Filmen und Fotos, ich weiß gar nicht, was ich bei den Aussichten zuerst anklicken soll... Schnauf :)
Wir schnappen uns alle eine Schwimmnudel und springen ins Wasser. Das ist ja so herrlich, wir treiben wie so nasse Säcke im Wasser, alle schön auf der Nudel und alles mit dem Kopf unter Wasser - ein Bild für Götter.
Die Unterwasserwelt ist der Hammer. Ich traue mich nur nicht runter, mehr als das Gesicht unter Wasser geht nicht, daher sind auch die Bilder nicht der große Hit. Aber Spaß machts trotzdem.
Beim nächsten Spot haben wir Fischglück. Die werden allerdings auch schön angefüttert. Sowas mögen wir ja eigentlich nicht, aber für die Bilder ist es halt genial.
Zur Mittagspause machen wir mitten in einer ruhigen Bucht fest. Wir bleiben an Bord und werden super verpflegt.
Danach geht es zum Highlight des Tages: Wir steuern den Nationalpark Whitehaven Beach an.
Hier herrscht Sprachlosigkeit über die Schönheit der Natur. Ich bin nun auch mal ruhig und lasse die Bilder für sich sprechen...
Auf der Rückfahrt sind alle komplett erschlagen und müde, es war ein toller Tag, sehr spannend und wunderschön. Diesen Ausflug würden sofort nochmal machen, das war ein wirklich tolles Erlebnis.
Abends plaudern wir wieder mit Gott und der Welt, u.a. mit dem Ehepaar von gestern.
Neben uns ist ein neuer Nachbar "eingezogen". Er hört Toni und mir eine Weile zu und spricht uns an... Roland ist Deutscher und kam mit seiner Mutter, als er 10 Jahre alt war, nach Australien. Heute ist er um die 60, spricht kaum noch Deutsch und freut sich aber riesig, jemanden aus der alten Heimat zu treffen.
Und so gehen unsere Tage in Airlie Beach auch zu Ende.
Morgen haben wir den letzten Tag des Jahres erreicht... und der wird nicht weniger spannend - allerdings ungeplanter Weise :) Bald mehr dazu...