ToDi in Australien - Zurück in Sydney (14)


"Die größte Sehenswürdigkeit die es gibt, ist die Welt"

Auch wenn mit dem heutigen Tag der absolut letzte Reiseabschnitt beginnt, freuen wir uns doch - denn es geht wieder zurück in die schönste Stadt der Welt: Sydney.

Der Flug von Brisbane nach Sydney ist kurz und einer der schönsten Flüge, die wir je hatten. Alles geht auch wieder schnell und läuft wie am Schnürchen, kaum dass wir uns umschauen, stehen wir schon wieder vor unserem altbekannten Hotel im Stadtteil Potts Point. Aus vielen Gründen wollten wir am Ende der Reise einfach wieder da sein, wo alles begann, außerdem hat dieses Gefühl, man ist wo, wo man alles kennt, auch was. Unser Zimmer ist bezugsfertig, diesmal mit einer 1A-Sicht auf die Stadt.

Wir haben viel vor für die letzten 5 Tage, doch wir haben eigentlich keine Lust mehr, wir sind entdeckungsmüde. Und so beschließen wir, jeden Tag einfach das zu machen, worauf wir Lust haben. Und dafür ist Sydney bestens geeignet. Wir genießen gutes Essen und sind oft in der Opera Bar, wo wir es einfach herrlich finden.
Heute entdecken wir am Nachmittag noch China Town und verbringen Zeit in Darling Harbour.





Einen Pflichtprogrammpunkt gibt es noch. Allerdings nur für mich... Seit Jahren rede ich davon, den Bridge Climb machen zu wollen, sollte ich je nach Sydney kommen. Tja und nun bin ich in Sydney... also los!

Da gehts rauf! Bis zu den Flaggen! Man sieht hier übrigens einmal die australische Flagge und einmal, als Zeichen der Wertschätzung und Akzeptanz, die Flagge des Indigenen Volkes.

Und nun ist soweit. Ich habe es geschafft, diesen Termin den ganzen Urlaub über auszublenden, weil es mich sehr nervös gemacht hat. Buchen sollte man das auf jeden Fall frühzeitig. Da wir in der australischen Hochsaison hier sind, habe ich mein Zeitfenster für den Climb schon Monate vorher gebucht.
Morgens bin ich das reinste Nervenbündel. Wir gehen daher früh los, spazieren den ganzen Weg bis zur Brücke und dem Eingang zum Bridge Climb. Dort liefert Toni mich ab.
Zusammen mit meiner Gruppe werde ich pünktlich zum Start um 09.00 Uhr abgeholt und wir kommen in einen Raum, wo wir erstmal eine Menge Erklärungen bekommen und ein Sicherheitsvideo schauen. Danach gehts los. Wir bekommen Overalls, müssen alle unsere eigenen und privaten Dinge einschließen. Man darf aus Sicherheitsgründen nichts bei sich haben. Wirklich nichts. Nicht nur kein Handy oder Foto, sondern auch keine Uhr, größere Schmuckstücke, Armbänder, Haarbänder nur wenn sie ganz fest sitzen, ansonsten bekommt man dort welche. Sonnenbrillen und Brillen ja, diese müssen mittels Brillenband befestigt werden.
An vielen Stationen gibt es Behälter mit Sonnencreme. Immer wieder werden wir daran erinnert, uns gut einzucremen. Auch Trinkwasser steht immer wieder zur Verfügung und wird auch auf der Brücke zur Verfügung stehen.
Wir legen Gurte an, bekommen Headsets, ein Tuch für alles mögliche, eine Basecap und dann gehts an eine Trainingsstation, wo man uns zeigt, wie das angeseilte Laufen am Geländer funktioniert. Jeder muss einmal über die Station, erst dann gehts richtig los.

Wir gehen raus.


Ab dem Moment ist es absolut überwältigend. Viele Gänge führen unter der Brücke entlang, bis man an die Aufgänge kommt. Hier wirds dann spannend. Über 4 enge Leitern klettern wir langsam und vorsichtig hoch. Auf einmal ruft es... Ich blicke mal nach unten und sehe, dass wir schon am Außenbereich sind - unten steht Toni auf der Brücke und winkt - mit Leichtigkeit. Ich winke zurück - angespannt und aufgeregt, der Walk ist kein Kinderspiel. Auch wenn für Kinder geeignet, so ist es dennoch sehr anstrengend.

Das Wetter ist bombastisch - wir werden in den nächsten Tagen noch feststellen, dass ich mir den besten Tag rausgesucht habe. Die Sonne lacht, es geht aber auch viel Wind, so dass es sich gut aushalten lässt.

Und dann gehen die Wow-Momente los. Wir haben es geschafft und stehen unten am aufsteigenden Bogen, der nun per Treppe zu bewältigenden ist. Immer wieder machen wir Pausen, bekommen viele Erklärungen zur Brücke und zur Aussicht - unser Guide macht ausserdem Fotos und Videos.


Es ist ein sehr überwältigendes Erlebnis und auch diese Form der emotionalen Anstrengung in Verbindung mit der körperlichen Anspannung sollte man nicht unterschätzen. Am höchsten Punkt der Brücke haben wir Zeit und können in aller Ruhe die Aussicht genießen. In einer Folgegruppe hat jemand Geburtstag und jemand stimmt "Happy Birthday" an.Wir bleiben nochmal stehen und brüllen alle mit :).

"Du kennst Deine Grenzen erst, wenn Du über sie hinausgewachsen bist"


Der Abstieg ist auch nicht ohne, denn dank der Anstrengung sind die Knie recht weich. Der ganze Ablauf geht nun rückwärts, wir geben nach und nach alle Gegenstände zurück, ziehen uns um und sammeln unsere Fotos ein, dann ist der Act zu Ende. Gute drei Stunden hat alles gedauert.
Den restlichen Tag verbringen wir im Stadtteil The Rocks und in der Innenstadt.

Das hier ist ein ganz besonderer Ort, mitten in der Stadt, von Hochhäusern umringt. Eine schmale Gasse, in die aufgrund der Wolkenkratzer ringsum kein Sonnenlicht auf den Boden fällt, in der ganz viele leere Vogelkäfige hängen und ganz viel Gezwitscher ertönt: der Angel Place mit den Forgotten Songs. Ein Gedenkort an die vielen Vogelarten, die durch den Aufbau der Stadt verdrängt wurden. Je nach Tageszeit wechselt das Gezwitscher zwischen tag- und nachtaktiven Vögeln.










Am nächsten Tag fahren wir bei bewölktem Nieselwetter mit der Fähre nach Watsons Bay. Watsons Bay ist ein kleines Fischerdorf mit einem schönen Strand, tollen Ausblicken auf die Skyline von Sydney und verschiedenen Wandermöglichkeiten. Dort wandern wir zum Leuchtturm - der jedoch leider gerade saniert wird. Einen stärkeren Regenschauer warten wir bei einem Kaffee in einer Strandbar ab, dann gehts mit der Fähre zurück und ins Hotel, Schirme holen. Der Tag ist noch jung, daher finden wir uns erneut am Circular Quay wieder und fahren bei Regen nach Manly Beach.

Wir nehmen jedes Mal einen anderen Weg zum Circular Quay, heute fürt er uns am Andrew (Boy) Charlton Pool vorbei, ein beliebtes Schwimmbad am Rande des Botanischen Gartens.

Von der Fähre aus hat man schöne Ausblicke auf die City.




Auch an der Strandpromenade in Watsons Bay bekommt man tolle Ausblicke geboten. Das Örtchen gefällt uns richtig gut, ein Ausflug hierher lohnt sich sehr.







Weiter gehts nach Manly Beach:


Manly Beach ist bei den Sydneysidern (so nennt man die Einwohner Sydney`s) sehr beliebt. Hier tummeln sich also nicht nur viele Touristen, sondern auch viele Einheimische. Der lange Sandstrand und die kleine Einkaufsmeile laden zum Verweilen ein.




Für den nächsten Tag ist wieder besseres Wetter angesagt und so machen wir uns mit Badesachen bewaffnet auf den Weg nach Bondi Beach. Wir verbringen den Vormittag am Strand, gucken den Surfern zu und genießen einfach. Auf dem Rückweg machen wir einen Abstecher in das riesige Westfieldeinkaufszentrum an der Haltestelle Bondi Junction (Ihr kennt das traurigerweise aus den Nachrichten... hier war das schlimme Messerattentat eines Amokläufers am 13.April 24).

Der Nachmittag geht voll drauf hier drinnen, nicht nur mit Shoppen schlagen wir die Zeit sondern auch mit einem Friseurbesuch. Ja genau, wir waren echt beim Friseur. Sechs Wochen Urlaub und 4 Wochen Camping-Verwilderung haben Spuren hinterlassen. Wir verlassen das Einkaufscenter als neue Menschen :)
Und dann steht der letzte Urlaubstag vor der Tür.

Das Wetter lacht wieder und so fahren wir erneut nach Manly Beach und genießen die letzten australischen Sonnenstrahlen, bevor es ans Kofferpacken geht.

Heute nehmen wir mal die McElhone Stairs und entdecken wieder neues...







Abends laufen wir ein letztes Mal an die Oper und feiern in der Opera Bar unseren Urlaub und Abschied von Australien.



Der Rückflug verläuft wieder wie geschmiert und so stehen wir am 12. Januar bei nassen 7 Grad am Frankfurter Flughafen - Welcome home.

Eine fantastische Reise geht zu Ende - Wir haben soviel gesehen und erlebt, sind über uns hinausgewachsen, haben uns auf Neuland gewagt und wurden mit tollen Momenten belohnt. Wir sind mittlerweile so froh, dass die Reise 2020 nicht geklappt hat, denn so hätten wir diese Route nicht gemacht.
Wir sind auch absolut nicht in der Lage, von dieser Reise einen Lieblingsplatz festzulegen. Uns hat es überall gefallen, überall würden wir SOFORT nochmal hinfahren. Sydney ist mit Abstand eine der schönsten Städte, die wir je besucht haben und doch haben auch Melbourne und Brisbane ihren ganz eigenen unvergleichlichen Charme, der jeder Stadt etwas Besonderes gibt.
Auch sich zwischen den unterschiedlichen Landschaften zu entscheiden, ist eine bittere Angelegenheit. Die schroffe und wunderschöne Südküste gegen die warme und palmenumsäumte Ostküste und dazwischen das einzigarte Outback ... Puuuuhhh. Es gibt keinen Favoriten, das geht einfach nicht :)
Ich habe mir viel Mühe gegeben, hier alles wiederzugeben und wahrscheinlich immer noch ganz viel vergessen... Danke fürs Mitreisen... und bis zum nächsten Mal :)



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