Kanada 2 - on the Road...
Wir sind schon wieder wach... 05.00 Uhr morgens... Jetlag lässt grüßen :)
Macht aber gar nichts, wir starten nämlich unseren Roadtrip. Heute fahren wir bis Pemberton, über den Sea-to-Sky-Highway, und haben jede Menge Stopps eingeplant.
Aus der Stadt raus führen mehrere Wege, wir entscheiden uns für den direktesten, nämlich mitten durch Downtown und Stanley Park über die Lions Gate Bridge.
Es läuft sehr gut, es ist wenig Verkehr für Großstadtverhältnisse und bald darauf befinden wir uns auf DER Panorama-Straße schlechthin, dem Sea-to-Sky-Highway. Berge und Meer, tolle Strecke.
Bis zum ersten Stopp, den Shannon Falls bei Squamish, fahren wir nicht lange, ca. 1 Stunde. Der Wasserfall ist kostenlos und absolut sehenswert.
Man könnte hier auch das Auto stehenlassen und zum nächsten Punkt rüberlaufen, da wir aber eh weiter- und nicht zurückfahren werden, fahren wir den kurzen Weg bis zur Sea-to-Sky-Gondola. Mit der wollen wir auf den Berg hoch. Die Fahrt nach oben dauert 12 min., von oben hat man fantastische Aussichten. Allerdings sollte man drauf achten, dass das Wetter passt. Wenn es wolkig oder neblig ist, sieht man nichts. Es gibt einige Wanderwege, wir nehmen den kurzen Panorama Trail und finden noch andere Aussichtspunkte, wie der Name auch schon sagt.
Der nächste Stopp ist Whistler. Wir folgend einer Abzweigung in Richtung Olympic Park.
Keine Ahnung wo und was das ist, aber wir fahren. Und fahren... immer schön den Berg rauf, immer tiefer in den Wald... Kein Auto weit und breit, es ist etwas unheimlich... Was uns jedoch bald auffällt, sind vermehrt Schilder, die auf Bären hinweisen... Mir wird etwas mulmig.
Als Kanadatourist ist man ja äußerst scharf drauf, Bären zu sehen. Aber was machen, wenn einer vorm Auto steht?? Kaum drüber nachgedacht, legt mein Mann eine Vollbremsung hin, dreht mitten auf der eh leeren Straße um... neben uns … mitten im Grün... ZWEI BÄREN...
Wir flippen grad mal kurz aus. Total friedlich, nah genug und doch noch weit genug weg. Lassen sich überhaupt nicht stören... Unglaublich!!! Wir sind total geflasht und aus dem Häuschen.
Jetzt fahren wir wieder den ganzen Weg zurück und nach Whistler rein.
Whistler ist sehr touristisch angelegt, hier gefällt es uns nicht so gut, daher fahren wir nach einer Mittagspause in einem sehr urigen Burgerrestaurant bald weiter.
Pemberton ist auch nicht mehr weit. Wir suchen unser Motel, das ein Stück außerhalb liegt, total idyllisch, checken ein (sehr großes und sauberes Zimmer mit Küche und Essecke) und fahren nochmal zurück in die Kleinstadt. Hier findet gerade der wöchentliche Farmers Market statt. Lokale Produkte, Essen und Trinken, Live-Musik (ein älteres Ehepaar spielt Countrymusik). Wir setzen uns mittenrein und finden es einfach genial :).
So sieht`s hinter dem Motel aus... :
Pemberton:
Auch am nächsten Morgen geht’s wieder früh weiter, kurz nach 07.00 sitzen wir wieder im Auto. Heute fahren wir bis Kamloops. Die Strecke ist nicht allzulang, 260 km, ca. 3,5 Stunden Fahrtzeit. Aber jede Menge Fotostopps sind eingeplant. Das Wetter wird übrigens täglich besser, auch heute ist wieder Sonnenschein pur angesagt, wobei es morgens noch knackig frisch ist.
Den ersten Stopp legen wir am Joffre Lake ein. Hier laufen wir nur die paar Meter bis zum ersten der drei Seen, für die anderen reicht unsere Zeit leider nicht. Hier könnte man einen kompletten Tag vebringen. Ich kann das nicht in Worte fassen und Gott sei Dank sind wir früh genug, und noch alleine, um das genießen zu können: Es ist unglaublich schön! Der einzige Nachteil: Wir werden von Moskitos aufgefressen...!! Die stechen durch die Kleidung, auch durch die Jacken durch.
Weiter geht’s, wir halten unterwegs öfter mal an, u.a. auch am Duffey Lake, bis wir, vorbei am Seton Lake, in Lillooet sind, hier machen wir eine Kaffeepause. Die Strecke zwischen Lillooet und Cache Creek hat absolutes Goldgräberfeeling. Durch Lillooet fährt man nicht automatisch durch, man muss es gezielt anfahren. Das merkt man an der Reaktion der Bewohner, als sie mitbekommen, dass sich zwei Deutsche hierher verirrt haben :).
Von der Straße aus blickt man immer wieder auf den Thompson River, an dem sich die Züge entlangschlängeln.
Ich glaube, wir sind jetzt schon über 3 Stunden unterwegs, von den geplanten 3,5 Std. der Gesamtstrecke... es wird auch nicht besser. Immer wieder halten wir und knipsen. U.a. passen wir auch einen Zug ab. Eigentlich wollten wir warten, bis er durch ist, und über die Bahngleise weiter fahren... Nachdem wir 20 min. stehen und der Zug kein Ende nimmt, drehen wir und fahren den ursprünglichen Weg weiter. Die Zugführer haben übrigens gehupt und rausgewunken, fanden wir total nett :). Es wird immer wärmer, bis wir am Aussichtspunkt "Steamboat Saga" in Savona sind, haben wir schon knapp 30 Grad. Diesen Stopp in Savona kann ich jedem nur ans Herz legen. Hier überblickt man in einer wüstenähnlichen, surrealen Landschaft den Kamloops Lake und das ist traumhaft schön.
Der Landschaftswechsel ist unglaublich. Morgens sind wir los und durch sattes Grün, an grünen und türkisfarbenen Seen vorbei, mittags mitten durch das Goldgräberland und nun in der wüstenähnlichen Landschaft bei Kamloops gelandet. Und die ist richtig schön. Man kann sich kaum sattsehen.
Mittlerweile ist es Nachmittag, wir steuern erstmal unsere Unterkunft in Kamloops an und checken ein. Es hat mittlerweile 35 Grad.
Abends gibt es ein großes Wiedersehen mit dem Rest unserer kanadischen Familie, die alle in Kamloops leben. Sie haben den bisherigen Reiseverlauf via Facebook verfolgt und waren sprachlos über unsere Bärensicht.
Bären sind in Kamloops keine Seltenheit. Es kann durchaus mal vorkommen, dass kurzfristig der Schulunterricht ausfällt, weil im Schulgebiet in irgendeinem Garten ein Bär auf einem Baum sitzt. Im Winter sind sie häufiger in der Stadt bzw. am Stadtrand zu sichten, auf der Suche nach Nahrung gehen sie gerne an die Mülltonnen. Die nächsten Tage verbringen wir komplett mit der Familie. U.a. gehen wir in den Wildlife Park von Kamloops, Shopping in der Aberdeen Mall darf auch nicht fehlen und wir finden noch den Scenic Lookout über Kamloops.
Der Wildlife Park ist sehr interessant, er bietet die Möglichkeit, heimische Tiere zu sehen. Mit dem Eintritt unterstützt man den guten Zweck des Parks. Es handelt sich nicht um einen Zoo, in dem die Tiere unter fragwürdigen Umständen gefangen gehalten werden. Nein, hier werden Tiere aufgenommen und gepflegt, die aufgrund verschiedener Umstände nicht mehr ausgewildert werden können. Der Park ist riesig und daher bieten auch die Gehege sehr viel Platz.
Damit sind unsere ersten paar Tage in Kamloops nun auch zu Ende, aber auch hier halten wir auf der Rückfahrt nochmal kurz.
Was Kamloops alles zu bieten hat, wurde uns bei diesem Besuch klar. Auch ohne Verwandtschaftsbesuch ist die sehr weitläufige Stadt auf jeden Fall einen Halt auf einer Rundreise wert. Morgen starten wir durch in Richtung Rocky Mountains: #3 Kanada - auf in die Rockie`s
Hier beginnt unser Abenteuer Kanada: #1 Kanada - Das Abenteuer beginnt