ToDi in Australien - Endlich im Outback (8)


Endlich ist es soweit... wir bekommen es mit den unfassbaren Weiten des australischen Kontinents zu tun.
Ab heute geht es ab durch die Mitte, ins Rote Zentrum. Regen und schlechtes Wetter haben wir endgültig abgehängt.

Die heutige Tagesetappe bringt uns nach Coober Pedy, in die Opalstadt. Ca. 550 km haben wir vor uns, los gehts. Auf dem Stuart Highway ist kaum Verkehr, nur selten kommt uns ein Auto entgegen.



Was aber viel spannender ist: 

Wir begegnen den ersten Roadtrains. Das sind die endlos langen LKW`s, die teilweise eine Länge bis zu 56 m vorweisen.


Weil so wenig Verkehr ist, freut man sich, wenn einem ein anderes Fahrzeug begegnet und man grüßt sich.
Wir fahren nicht lange, als wir bemerken, dass die Erde dieses tiefe Rot angenommen hat. Was uns sehr überrascht, ist, wie grün es dennoch ist.
Ständig finden wir am Straßenrand Schilder, die auf mögliche Rinder hinweisen. Und es passiert uns tatsächlich. So gemütlich wir auch fahren, einmal müssen wir kräftig auf die Bremse, weil ein Rind urplötzlich auf die Straße springt und diese quert... Die Farmen hier haben zum Stuart Highway keine Zäune, sehr spannend.
Nicht, dass man Farmen sehen würde... Ab und zu steht am Straßenrand ein Schild, dass man sich auf dem Gelände der "Soundso-Farm" befindet. Dann fährt man... und fährt... und irgendwann nach gut 50 km kommt ein Schild: in 12 km rechts, 30 km bis zur Farm Soundso... Wow!

Auch in der Einsamkeit gibt es immer wieder Möglichkeiten, Pausen einzulegen und Neues zu entdecken.
Wir halten an unserem ersten Roadhouse, denn das ist ab jetzt Pflicht. Es gibt eigentlich genug Tankstellen unterwegs, so dass man nicht in Nöte kommt. ABER... es ist nicht gesagt, dass alle Tankstellen auch gerade alles anbieten können bzw. überhaupt geöffnet sind. Daher sollte man einfach überall mal kurz nachtanken, sicher ist sicher.

Am frühen Nachmittag erreichen wir Coober Pedy, wo wir erstmal in die "Stadt" reinfahren, bevor wir uns mit dem Campingplatz beschäftigen.

An Coober Pedy ist das Besondere, dass fast alle Behausungen unter der Erde sind. Es gibt sogar einen unterirdischen Zeltplatz. Wie wir beim Aussteigen bemerken, ist das bei der Hitze gar nicht verkehrt. Wir sind bei 36 Grad angelangt, eine sehr trockene Hitze, die uns schnell in den Schatten treibt.





Wir besuchen ein Opalmuseum, dass uns eben unter die Erde bringt.
Im Verkaufsraum fragt uns die nette Dame dort gleich, ob wir an der nächsten Führung teilnehmen wollen, wir müssten allerdings noch ca. 30 min warten. Ja, machen wir, es ist immerhin schön kühl. Es stehen schon zwei Typen rum, die interessiert zuhören. Auf die Frage der Dame, woher wir kommen und unsere Antwort: Tschööörmäny, geht allseits lautes Gelächter los... Die beiden anderen kommen aus Kaiserslautern. Wir lachen uns erst mal schief, was ist das denn für ein Zufall, mitten im Outback.

Aber es kommt noch besser. Eine ältere Dame kommt rein, ist aber nur an den Souvenirs interessiert. Sie unterhält sich jedoch fleißig mit - in Deutsch :) Aus Köln kommt sie her und reist alleine durch Australien.
Ein weiteres Pärchen betritt den Raum, wollen auch zur Führung. Und, ja, Ihr ahnt es :), sie sind aus Düsseldorf... Das erheitert nun auch alle Angestellten, dass sich mitten im Outback, in Coober Pedy, sozusagen am Ar... der Welt zufälligerweise nur Deutsche zur Besichtigung anmelden.



Die Führung durch das Museum ist sehr interessant. Wir sehen unter anderem, wie die Opalsuche funktioniert und besichtigen eine unterirdische Wohnung. Es ist angenehm kühl hier unten und unser Guide Zoe erzählt uns interessante Geschichten aus ihrem Leben in Coober Pedy. Sie ist mit ihrer Mutter in Melbourne aufgewachsen, als ihre Mutter irgendwann beschloss, dass sie zurückmöchte in ihre Heimatstadt Coober Pedy. Ein sehr krasser Unterschied, wir sind alle sehr erstaunt. Auch Zoe möchte hier nicht weg, sie fühlt sich hier viel wohler als in der pulsierenden und Großstadt.

Auf dem Campingplatz finden wir einen Schattenplatz. Die Sonne lässt langsam nach und sofort kann man sich wieder gut draußen aufhalten und von der Hitze des Tages erholen.



Am nächsten Morgen starten wir wieder früh durch.
Heute ist es soweit: Unser Tagesziel ist der Ayers Rock - bzw. Uluru, wie er seit einiger Zeit genannt werden soll, zu Ehren der Aboriginals, ihrer Kultur und ihrer Sprache.
Auf der Fahrt entdecken wir einen weiteren Pink Lake und dann überqueren wir die Landesgrenze ins Northern Territory.



Nach ca. 500 km erreichen wir die Erldunda Station, das vorerst letzte große Roadhouse. Wir tanken noch einmal voll und biegen dann ab auf den Endspurt.
Endspurt heißt in diesem Fall noch 250 km auf dem Lasseter Highway.
Und die ziehen sich...endlos...
Angekommen in Yulara lassen wir erstmal alles links liegen und checken auf dem Campingplatz ein. Die Hitze hat sich im Laufe des Tages auf 42 Grad gesteigert und wir müssen erstmal durchschnaufen.

Die Ortschaft Yulara besteht aus mehreren Hotelkomplexen, Jugendherberge, Campingplatz, einem kleinen Einkaufszentrum und Unterkünfte für Mitarbeiter.


Auf unserem Campingplatz legen wir uns an den Pool und kühlen uns ab, dann sind wir startklar für den großen Moment.


Einmal fahren wir um den Uluru herum, eine Strecke von gut 10 km. Dann machen wir es uns am Viewpoint für den Sonnenuntergang gemütlich, packen unsere Stühle aus und warten ab.
Es ist ein wahres Schauspiel, zuzusehen, wie sich Berg langsam dunkel verfärbt.


Und so starten wir am nächsten Morgen auch in den Tag: wir machen uns sehr früh auf den Weg zum Sonnenaufgang.


Anschließend nehmen wir uns den Base Walk vor, wir umrunden den Uluru einmal komplett zu Fuß.



Womit wir ein Riesenglück haben, sind die Fliegen. Normalerweise begegnen einem um diese Jahreszeit Schwärme davon. Wir haben es nur mit wenigen einzelnen zu tun, aber so etwas nerviges haben wir noch nie erlebt. Für diesen Fall haben wir uns Fliegennetze dabei und nach kurzer Zeit müssen die auch auf den Kopf und schon ist Ruhe.






Mit der Wanderung sind wir gegen 08.30 Uhr fertig. Knapp 10 km Fußweg und die Sonne knallt gnadenlos vom Himmel, wir haben jetzt schon 36 Grad.
Dass es mit der nächsten Wanderung bei den Kata Tjuta nichts mehr gibt, weil es einfach schon viel zu heiß ist, steht außer Frage. Aber hin fahren wir trotzdem.
Die Felsformationen befinden sich ca. 40 km vom Uluru entfernt und ragen imposant in die Höhe.
Im Vergleich zum Uluru ist hier nichts los, kein Mensch weit und breit und es gefällt uns hier sehr gut. Wir wissen jetzt schon, dass wir eines Tages wiederkommen und uns die Valley-of-the-Wind-Wanderung durchziehen werden :) Aber für heute reichts, der Hitzepegel nimmt weiter zu.



Den Nachmittag verbringen wir komplett am Pool. Wir haben mittlerweile 46 Grad und die Erde kocht. Auch unser Camper ist nur noch eine Glutkugel. Drinnen kann man nicht barfuß stehen, weil der Boden knallheiß ist. Am Pool lässt es sich im Schatten perfekt aushalten und das genießen wir auch :).

Am frühen Abend haben wir aber noch mal was vor. Tonis Geburtstagsgeschenk wartet...
Wir werden abgeholt und zum Helikopterflughafen gebracht, wo wir einen Rundflug über den Uluru machen dürfen.
Wir sind beide noch nie Heli geflogen und dementsprechend aufgeregt, aber es ist ein unglaubliches Erlebnis und macht Spaß. Die Ausblicke über die ganze Gegend sind gigantisch und sehr eindrucksvoll.



Am nächsten Tag heißt es Abschied nehmen vom Roten Zentrum, unsere Fahrt geht weiter. Die heutige Strecke beträgt ca. 500 km und bringt uns nach Alice Springs.
Direkt an unserem Stellplatz befindet sich der Aufstieg zu einem Viewpoint auf den Uluru:



Alice Springs ist das pulsierende Herz des Roten Zentrums. Die Stadt liegt auf halbem Weg zwischen Darwin und Adelaide und wird stark geprägt durch das Leben und die Kultur der Aboriginals.
Außerdem ist sie ein für Touristen wichtiger Ausgangspunkt für Unternehmungen jeglicher Art.


Wir müssen uns erstmal wieder mit Vorräten eindecken und suchen daher im Zentrum einen Supermarkt auf. Anschließend fahren wir auf einen Aussichtspunkt, von dem aus man eine hervorragende Sicht auf die Stadt hat.

Unser Campingplatz liegt keine 2 km vom Stadtzentrum entfernt, daher beschließen wir am Nachmittag, nochmal einen Spaziergang ins Zentrum zu machen.




Den nächsten Tag verbringen auch komplett in Alice Springs. Wir müssen mal durchschnaufen, die letzten Tage waren sehr eindrucksvoll. Daher haben wir keine großen Unternehmungen geplant, besuchen heute aber den Alice Springs Desert Park.
Hier kann man Tiere und Pflanzen entdecken, die in der australischen Wüste heimisch sind.
















Den restlichen Tag verbringen ruhig und gemütlich, außerdem muss die Weiterreise geplant werden.
Leider müssen wir hier für die nächsten Tage eine große Änderung in Kauf nehmen.
Geplant war, dass wir mit Ankunft in Queensland in 2 Tagen Cairns ansteuern, wo wir 5 Tage über Weihnachten bleiben wollten.
Cairns wurde jedoch wenige Tage zuvor von einem schweren Zyklon getroffen und komplett verwüstet und überschwemmt. Die Ausmaße sind so extrem, dass sogar der Bruce Highwy überschwemmt wurde und gesperrt ist.
Wir hatten viel vor, Cairns ist Ausgangspunkt für viele Unternehmungen in den Daintree-Rainforest und ins Great Barrier Reef.
Aber alles jammern bringt nichts.Wir stornieren alles und planen um.
Was genau wir machen... das gibts bald :)













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